Sandelbaum

4. März 2017
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(Copyright: MedPharm)

Wissenschaftlicher Name: Santalum album L.

Allgemein

Das Holz des Sandelbaums war schon mehrere Jahrhunderte vor der christlichen Zeitrechnung in Indien und China Bestandteil der religiösen Kultur. Während das Holz den Wohlgerüchen, der Baukunst und der Herstellung von Götterstatuen dienste, wurde das Öl zum Einbalsamieren verwendet. Nach Europa gelangte das Holz über die arabischen Ärzte des Mittelalters.

Lonicerus erwähnt das Holz als alle Flüsse stopfend, herz- magen- und leberstärkend, blutreinigend, durst- und hitzewidrig. Johnson nennt als Anwendungen Entzündungen, Migräne, Herzstörungen. Erst nach der Einführung des Sandelholzöls in die europäische Medizin Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Gonorrhoe (auch Tripper genannt) damit behandelt. Sandelholz wird heute auch in der Kosmetik­industrie genutzt und zur Herstellung von Räucherstäbchen.

Charakteristik

Sandelholz gedeiht in Vorderindien und wird auf Timor und den Sundainseln kultiviert. Das ganze Jahr hindurch ist Blüte- und Erntezeit. Medizinisch verwendet werden das aus dem Holz des Stammes gewonnene Öl, das von Rinde und Splint befreite Kernholz und das getrocknete Holz.

Anwendungsbereiche

Innere Anwendung: bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege
Indische Medizin: innerlich bei Hitzschlag, Sonnenstich und damit verbundenem Fieber. Zur Behandlung von Gonorrhoe und Einsatz als Antiaphrodisiakum.
Chinesische Medizin: bei Brustschmerzen und Erbrechen
Homöopathie: bei Harnröhrenentzündungen
Sandelholz wird meist in Kombination mit anderen harntreibenden oder harndesinfizierenden Drogen verwendet.

Dosierung

Tagesdosis: 10 g Droge, 1-1,5 g ätherisches Öl
Homöopathie: 5 Tropfen oder 1 Tablette oder 10 Globuli oder 1 Messerspitze Verreibung alle 30-60 Minuten (akut) oder 1-3-mal täglich (chronisch)

Wirkung und Nebenwirkungen

Das ätherische Öl des Sandelholzes besitzt harn­desinfizierende Wirkungen, in höheren Dosen und bei längerer Anwendung kann es giftig für die Nieren sein. Risiken der bestimmungsgemäßen Anwendung therapeutischer Dosen der Droge sind nicht bekannt. Bei Einnahme kann es gelegentlich zu Hautjucken, Übelkeit, Magen- und Darmbeschwerden und Blut im Urin kommen. Die Droge besitzt geringes Sensibilisierungspotenzial. Zur Bewertung der Wirksamkeit liegen ungenügende Informationen vor.

Anwendung in Lebensmitteln

keine Angaben

Author: Thomas Brendler, Joerg Gruenwald, Christof Jaenicke


Eingetragen am 4. März 2017 in Heilpflanzen

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